Viele träumen davon, einmal ein eigenes Buch zu schreiben. Aber wie geht das eigentlich? Was sind die zentralen Probleme? Dieser Artikel gibt dir einen ersten Überblick.
Die Antwort klingt banal: Ein Buch schreibst du, indem du schreibst. Das Schreiben ist ein Handwerk. Ein Handwerk erlernst du nur durch Übung. Stell es dir vor wie das Erlernen eines Musikinstrumentes. Du kannst tausende Bücher über das Klavierspielen lesen. Ein Pianist wirst du auf diesem Weg jedoch nicht.
Daher den ernüchternsten Fakt vorweg: Auch das Schreiben musst du üben. Niemand schreibt im ersten Anlauf einen Bestseller. Sicher gibt es erfolgreiche Debütromane. Aber in 99% der Fälle ist vor diesem Debütroman der eine oder andere Roman unveröffentlicht im Papierkorb gelandet. Meister, die vom Himmel fallen, sind Marketinglegenden. Sie erfüllen unseren Wunsch danach, über Nacht reich und berühmt werden zu können. Vergiss es! Stell dich darauf ein, dass du vielleicht zwei, drei oder sogar vier Bücher schreiben musst, bis dir das erste wirklich gute Buch gelingt.
Das ist übrigens auch die Haupthürde beim Schreiben eines Buches: zu hohe oder falsche Erwartungen. Denn die meisten Bücher bleiben ungeschrieben, weil sie zwar vielleicht begonnen, aber nie beendet werden. Die Frage müsste also nicht heißen „Wie schreibe ich ein Buch?“, sondern „Wie schreibe ich ein Buch zu Ende?“
Vielleicht denkst du jetzt: Schön und gut. Aber ich will ja ein gutes Buch schreiben! Natürlich willst du das. Aber um aus einem Buch ein gutes Buch machen zu können, musst du erst einmal ein Buch haben, das du verbessern kannst. Wie gesagt: Kein Bestseller gelingt auf Anhieb.
Warum willst du ein Buch schreiben?
Das Fundament deines Buches ist die ehrliche Antwort auf die Frage, warum du ein Buch schreiben willst. Denn:
- Das Buch Schreiben ist ein gewaltiges Projekt. Es kostet Zeit, Nerven und Ausdauer. Du wirst es kaum stemmen, wenn du nicht einen wirklich guten Grund dafür hast.
- Schreiben ist Kommunikation. Wenn du ein Buch schreibst, dann tust du das höchstwahrscheinlich nicht nur für dich, sondern weil du dem Leser etwas mitteilen willst. Diese „Botschaft“ ist der Grundstein für deine Geschichte.
Wenn dir klar ist, was dich antreibt, dann formuliere es in ein paar kurzen Sätzen. Drucke es so groß wie möglich aus und hänge es an einen Ort, an dem du täglich vorbeikommst. So nimmst du dich in die Pflicht und erinnerst dich an dein Ziel und daran, warum du es erreichen willst.
Wann schreibst du dein Buch?
„Ich habe einfach nicht genügend Zeit zum Schreiben“ ist eine der am meisten genannten Entschuldigungen dafür, dass das eigene Buch einfach nicht fertig werden will. Daher ist es sinnvoll, sich bereits vor dem Schreiben Gedanken darüber zu machen, wann du an deinem Projekt arbeiten willst. Gibt es bestimmte Tage, an denen du dir regelmäßig eine feste Schreibzeit einrichten kannst? Perfekt! Trage sie in deinen Kalender ein. Diese Zeit ist ab sofort heilig.
Lass dich gar nicht erst auf den Versuch ein, immer dann zu schreiben, wenn du gerade Zeit hast. Du wirst nie Zeit haben! Einfach weil es immer etwas zu tun gibt, das im Augenblick wichtiger zu sein scheint. Nur mit einer festen Schreibzeit bekommst du Routine und integrierst das regelmäßige Schreiben in deinen Alltag. Nur so füllen sich die Seiten deines Buches mit Buchstaben. Ein gutes Zeitmanagement ist das A und O.
Wo schreibst du dein Buch?
Du denkst: Ist doch klar, am Schreibtisch natürlich! So klar ist das gar nicht. Das Schreiben verlangt viel von dir. Du brauchst Ruhe, um dich konzentrieren zu können. An deinem Schreibtisch lauern unzählige Ablenkungsmöglichkeiten – vom E-Mail-Postfach über Facebook, Youtube, Twitter bis hin zum Telefon. Eh du dich versiehst ist die Schreibzeit rum und keine einzige Seite geschrieben. Viele Autor/innen schreiben daher nicht an ihrem eigenen Schreibtisch, sondern in ihrem Lieblingscafé. Oder sie legen sich einen speziellen Schreib-Laptop zu, der über keinen Internetzugang verfügt.
Vielleicht schreibst du aber auch lieber in einer öffentlichen Bibliothek? Oder du pendelst und verbringst regelmäßig viel Zeit im Zug, die du zum Schreiben nutzen willst. Wichtig ist nur: An deinem Schreibort musst du dich wohlfühlen. Du sollst dich regelrecht danach sehnen, endlich wieder an ihn zurückkehren zu können, um an deinem Buch weiterzuschreiben. Suche ihn genau aus, richte ihn dir fantasievoll ein und los geht’s!
Aber wie schreibe ich ein Buch? Wie fülle ich die vielen Seiten?
Es gibt tausende Wege, eine Geschichte zu erzählen. Am besten lernst du sie kennen, wenn du selbst viel liest. Lass dich inspirieren. Der wohl häufigste Fehler beim Versuch, ein Buch zu schreiben: ellenlange Beschreibungen und überflüssige Details. Das ist sogar verständlich. Schließlich wollen die zahlreichen Seiten eines Buches gefüllt sein. Allerdings nicht mit Beschreibungen, sondern mit Handlung (in der Fachsprache auch „Plot“ genannt)!
Das Wort „Handlung“ kommt von „handeln“. Keine Geschichte ist interessant, solang nicht irgendeine Figur dieser Geschichte auch etwas Interessantes tut. Mit dieser Figur ist es ähnlich wie mit dir selbst. Auch sie braucht einen guten Grund, um etwas zu tun. Denn erstens muss sie genauso lange durchhalten wie du (bis zum Ende des Buches) und zweitens wird sie es nicht einfach haben. Denn eine Geschichte ohne Hindernisse, ist keine spannende Geschichte.
Für deine Geschichte brauchst du also eine Figur. Diese Figur braucht ein Ziel. Für dieses Ziel wird sie im Verlauf des gesamten Buches kämpfen. Das ist deine Geschichte. Und du wirst für deine Figur einstehen. Du wirst sie als ihr bester Freund und Beschützer durch die Welt deines Buches führen. Es ist wie in der Unendlichen Geschichte von Michael Ende. Du erfindest diese Welt. Nur du kannst sie retten. Indem du schreibst.
Du merkst, für dich als Autor/in wird das Buch ein mindestens genauso großes Abenteuer wie für deine Figuren. Daher lautet mein Rat:
Hole dir Hilfe!
Wer ein Musikinstrument erlernen will, nimmt sich einen Lehrer. Wieso sollte das beim Schreiben anders sein? Als Schreibcoach stehe ich dir beim Erlernen des Schreibhandwerks zur Seite. Ich zeige dir Mittel und Wege, die dir dabei helfen, mit deiner Sprache zu spielen, die Herzen deiner Leser zu erreichen und dein Buch zu schreiben.
Und: Ich bin für dich da, wenn es schwierig wird, dich der Mut verlässt oder du dich im endlosen Universum deiner Ideen zu verirren drohst.
Natürlich bin auch ich nicht allwissend. Deswegen ist es ebenso meine Aufgabe, dir Tipps und Ratschläge zu geben, wie und wo du dein Schreibhandwerk über unsere Zusammenarbeit hinaus weiter professionalisieren kannst.
Lass es uns gemeinsam versuchen! Du bist nur noch wenige Klicks von deinem Ziel entfernt:
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