Du willst schreiben, doch starrst nur auf ein weißes Blatt. Das Resultat ist Frust oder eine Schreibblockade. Mit diesen Tipps kannst du Schreibblockaden vermeiden.
Perfektes Zeitmanagement ist das Eine. Aber was bringt dir deine Schreibzeit, wenn du gar nicht weißt, was du schreiben sollst? Viele verzweifelte Autoren kommen genau in solchen Situationen zu mir und bitten mich um ein Schreibcoaching. Dabei lassen sich bereits viele Schreibblockaden vermeiden, indem du vorsorgst und dir einen ausreichenden Ideenvorrat anlegst.
Lege dir ein Notizbuch zu!
Mittlerweile gibt es zahlreiche Notiz-Apps für Laptop, Tablets oder Smartphone. Dennoch bleibt das klassische Notizbuch aus vielerlei Gründen unschlagbar:
Handschrift macht kreativ
Zwischen dem Tippen auf der Tastatur und dem handschriftlichen Schreiben liegen Welten. Das Schreibtempo ist anders. Hier geht es nicht um das schlichte Treffen von Tasten. Die Handschrift ist Ausdruck von Persönlichkeit. Jeder Strich und Bogen ist verbunden mit uns selbst. Sie ist direkter, unmittelbarer Zugang zu dir, deiner Kreativität und Intuition.
Das Notizbuch ist immer und überall verfügbar
Ideen kommen und gehen – und das oft in Sekundenschnelle. Was nicht sofort notiert wird, kann schnell im endlosen Universum der Gedanken wieder verschwinden. Dein Notizbuch muss nicht aufgeladen, gestartet, upgedatet, angeschlossen oder gegen das Licht gehalten werden. Es ist immer und überall verfügbar. Was im Notizbuch steht, bleibt im Notizbuch. Es ist der sicherste Ort für all deine Gedanken.
Es ist Inspiration und Freiraum zugleich
In einem Notizbuch sind deiner Kreativität keine Grenzen gesetzt. Hier kannst du nicht nur schreiben, sondern auch Gedanken spontan skizzieren, kleine Zeichnungen und Pläne entwerfen, wahllos blättern, stöbern, Post-Its kleben, Lesezeichen einlegen, einzelne Stellen bunt markieren. Ein Notizbuch ist sinnlich. Und Sinnlichkeit der Quell deiner Kreativität.
Dein Notizbuch schafft eine Verbindung zu deinem Werk
Gerade wenn du noch in der Planungsphase bist, schafft dein Notizbuch eine emotionale Verbindung zu deinem Projekt. Es hat etwas Geheimnisvolles. Deine Handschrift spiegelt deine Emotionen wider. Dein Notizbuch ist Ausdruck deiner Leidenschaft für dein Projekt und unersetzbare Motivation.
Nutze kleine Zeitfenster für das spontane Notieren.
Das Notieren braucht viel weniger Zeit als das reine Schreiben. Es ist also die ideale Möglichkeit, sehr kurze und sonst ungenutzte Zeitabschnitte in deinem Tagesablauf in eine wahre Goldgrube zu verwandeln. Denn Notierzeit ist Brainstormingzeit. Hier schließt du Lücken in noch nicht vollständigen Storyideen, hast spontane Einfälle für bisher noch ungelöste Probleme und Wendepunkte, entwickelst spannende und witzige Figuren oder entdeckst mystische Schauplätze. Deine Geschichte kommt gar nicht erst zum erliegen. Du bleibst im ständigen Kontakt mit ihr. Auch so lassen sich viele Schreibblockaden vermeiden. Daher: Hol dein Zeittagebuch hervor und suche nach Einträgen, in denen du deine Zeit entweder
– in Bussen und Bahnen
– mit Pausen (Mittag, Frühstück, Café)
– mit Warten (eventuell auf einen Zug, einen Weitertransport o.ä.) oder
– beim Sport
verbracht hast. Welche dieser Zeitfenster wiederholen sich? Erkläre sie ab sofort für heilig und mache sie zur Notierzeit! Ich persönlich habe hervorragende Erfahrungen mit zwei Varianten gemacht:
Der tägliche Weg ins Büro
Checke alle möglichen Anfahrtswege zu deinem Arbeitsplatz. Gibt es eine Option? Vielleicht existiert beispielsweise neben der U-Bahn eine Busverbindung, die du nicht gewählt hast, weil sie 10 Minuten länger dauert? Probier sie aus! Möglicherweise ist die Fahrt im Bus gemütlicher, weniger anstrengend und lässt sich so hervorragend als tägliche Notierzeit verwenden? Pendelst du mit dem Auto? Lass es stehen, nimm den Zug und erkläre die Zeit in der Bahn zur Notierzeit!
Das Fitness-Training
Gerade wir Schreiberlinge neigen viel zu oft unter chronischem Bewegungsmangel. Warum das Notizbuch nicht mit ins Fitnessstudio nehmen? Machst du Gerätetraining, hast du zwischen jedem Satz eine mindestens 1-minütige Erholungsphase. Nutze sie für Notizen! Bewegung regt die Kreativität an. Du wirst erstaunt sein, wie viele Storyprobleme sich auf diese Art lösen lassen. Und obendrein tust du dir und deinem Körper etwas Gutes.
Richtig notieren – Schreibblockaden vermeiden.
Probier die erwähnten Methoden einige Tage lang aus. Wichtig ist: Notieren ist nicht gleich Schreiben. Hier kommt es nicht auf das Ergebnis an. Alles was zählt, ist das pure Festhalten deiner aktuellen Gedanken zu einem Thema oder Problem. Der Rest kommt von allein. Das Ergebnis wird dich überzeugen. Setzt du dich zum Schreiben an den Schreibtisch, ist dir bereits klar, was du schreiben willst. So kannst du Schreibblockaden vermeiden und Stress und Frustrationen vorbeugen.
Zudem ist der Schreibtisch oft ohnehin der ungeeignete Ort für ein Brainstorming. In Bus, Bahn, während einer Pause oder beim Sport fühlst du dich ungezwungen. Die Gedanken fließen besser. Und das Wissen, diese Lücken in deinem Alltag effektiv zu nutzen, erzeugt ein befriedigendes Gefühl. Das Brainstorming wird zum Wellnessfaktor. Es wertet deinen Tagesablauf auf, fokussiert dich und deine Gedanken. Für einen kurzen Moment lässt du von dem Stress des Tages los. Notierzeit ist Entspannungszeit.
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